Christine Klepmeir ist Projektleiterin für den Bau des „Werk II“ der Kempf GmbH im Gewerbegebiet Ost Rohrbach. Nachdem sie sich als Betriebsleiterin für Ihre Familie eine Auszeit genommen hatte, startet die 3-fach Mama im November 2018 (in Teilzeit) mit der neuen Herausforderung.

Interview mit Projektleiterin Christine Klepmeir:

Die Straßenbaumaßnahmen sind mittlerweile abgeschlossen und auch der Baufortschritt der Halle sieht nach Zielstrecke aus. Ist die nervenaufreibende Zeit bei diesem großen Projekt mittlerweile für Dich vorbei?

Die „schlaflosen Nächte“ kommen leider erst noch. Der Bau der Halle verlief reibungslos. Zeitlich gesehen liegen wir absolut im Plan und sind wirklich sehr zufrieden mit allen beteiligen Gewerken, selbst Corona hat hier nichts auf den Kopf gestellt. Derzeit wird die erste vollautomatische Fertigungslinie aufgebaut. Auch wenn es noch nicht danach aussieht, ist die Abnahme und erste Testläufe der Anlage in 4 Wochen geplant. Erst nachdem das erste Blech in der geforderten Qualität aus der Maschine kommt, atme ich tief durch.

 

Was war für Dich die größte Herausforderung am Projekt?

Ich will mal die Ausgangssituation des Projekts kurz beschreiben: der Auftrag mit einem Großkunden war eingetütet. Jetzt fehlte „nur“ noch die Produktionsanlage, auf der die Bleche beschichtet werden sollen, eine neue Halle sowie eine Gewerbefläche (nachdem  ein bereits reserviertes Grundstück im Gewerbegebiet Bruckbach nicht mehr zum Verkauf stand). Mit Geschäftsführer Guido Kempf und mir als Teilzeitkraft ist das Projektteam überschaubar. Bis heute unvorstellbar, doch den Spruch von Guido „immer positiv denken“ setzte ich mittlerweile um;-)

Aktueller Stand: Aufbau der hochautomatisierten Beschichtungsnanlage. Geplante Abnahme sowie erste Testläufe in ca. 3 Wochen. 

Erste Blühflächen zeigen ihre Pracht. Viel Leidenschaft investiert hier: Helmut Riedl (Rohrbach). 

Besteht die ganze Halle aus einer Maschine bzw. Produktionslinie oder zieht auch ein Teil vom jetzigen Standort um? Wann wird alles fertig sein?

Die erste Produktionslinie wird wie schon erwähnt aufgebaut. Zu dieser folgt noch eine zweite Neuinvestition, welche Ende des Jahres aufgebaut wird. Die Strahlanlagen und noch weitere Maschinen werden „Zug um Zug“ in den nächsten Wochen umgezogen. Das wird auch noch eine spannende Sache! Bis Januar 2021 sollte dann alles abgeschlossen sein.

Projektleiterin, Mama, Teilzeitkraft – Corona. Das ist wahrscheinlich nicht das, was die meisten Ansprechpartner auf deiner Baustelle erwarten. Wie hat das geklappt?

Durch Corona konnte mein Mann mir deutlich mehr den Rücken freihalten, worüber ich sehr dankbar bin. Sonst hätte es wirklich nicht so geklappt. Hier funktioniert Homeoffice leider nicht, ich muss vor Ort sein. Natürlich wurde ich am Anfang das eine oder andere Mal beschmunzelt oder ich kenne den Blick: „Wo ist derjenige, der das entscheiden darf “. Doch auch beim Generalunternehmer Goldbeck ist eine Frau als Bauleiterin tätig.

 

Christine Klepmeir und Guido Kempf beim wöchentlichen „Jour fix“ auf der Baustelle.

Neue Halle – neue Generation an Technik. Was hat sich alles verändert zur bisherigen Ausstattung und Technik am bisherigen Standort?

Im neuen Werk werden wir in allen Bereichen auf dem neusten Stand der Technik sein. Neben komplett neuen Fertigungslinien werden wir in der internen Logistik auf fahrerlose Transportsysteme setzen. Besonders wichtig sind uns bestmögliche Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter. Deshalb wird die komplette Halle mit einer Lüftungs- und Klimaanlage ausgestattet. Auch in Punkto Umweltschutz sind wir in allen Bereichen auf dem neusten Stand. Zum Beispiel wird die ganze Dachfläche mit einer Photovoltaikanlage bestückt.

Kamen beim Neubau auch örtliche Firmen zum Zug?

Selbstverständlich. Schließlich greifen wir schon jetzt immer auf örtliche Handwerker und Firmen zu. Wir sind mit der Qualität der Arbeit sehr zufrieden, man kennt sich und kann viel über den kurzen Dienstweg lösen. Bei Pannen hat man immer einen zuverlässigen Ansprechpartner an der Seite. Besonders erwähnen möchte ich hier: Firma Hermann Kamm (Elektrik), Firma Schweiger Haustechnik (Heizung), Firma DT Druckluft (Kompressoren) Firma Wagner (Trockenbau), Firma Paul Werther (Fundamentarbeiten) und unsere Außenanlagen hat Helmut Riedl jetzt schon zum Blühen gebracht.

 

Wenn Du an die letzten beiden Jahre zurückdenkst, beschreibst Du die Zeit mit den drei Adjektiven…

herausfordernd, verantwortungsvoll, stolz